Beinahe wäre es untergegangen – aber ziemlich genau heute zehn Jahren begann meine persönliche Fotosafarie. Und meine Fresse, war das ein Ritt…

Da sind wir wieder. Fünf Jahre später! Inzwischen sind es nicht mehr Fünf, sondern geschlagene Zehn Jahre Selbstständigkeit! Grund genug, die letzten Jahre nochmal genauer zu betrachten…

Denn eigentlich ist es ja nicht meine Art, solch ein Event einfach so vorbei ziehen zu lassen, ohne es gebührend zu zelebrieren. Auch wenn wir schon die ersten fünf Jahre in einem früheren Beitrag abgedeckt haben, hab ich mich mich die letzten Tage auf die Suche begeben, alte (wirklich alte) Festplatten angesteckt und ganz tief ins Archiv geschaut. Es reicht tatsächlich zurück bis ins Jahr 2011 – mit den allerersten Gehversuchen. Und was soll ich sagen…?

In erster Linie muss ich mich wohl entschuldigen. Zumindest bei den Leuten, die sich in den ersten Jahren vor meine Linse getraut haben! Oida – was hab ich mir nur dabei gedacht?!? Klar, die Technik war damals eine andere und meilenweit zurück verglichen mit dem, was heute Standard ist. Aber allein darauf kann ich’s auch nicht schieben.

Es ist ganz schön erdend, mal auf die Arbeit der letzten Dekade zu blicken und zu sehen, wo man herkommt. Aber am Besten ist es wohl, wenn ich euch mitnehme und wir uns beide etwas schämen, aber auch schmunzelnd in Erinnerungen schwelgen. Ein paar von euch begleiten mich ja auch schon eine Zeit und vielleicht erinnert sich der ein oder andere sogar noch an die Leute.

2011/12 – Die ersten Schritte

Angefangen hat alles mit dem Mädelsshoot – das war mein erster „offizieller“ Auftrag. Damals war ich fast mehr mit der Technik beschäftigt, als mit den Motiven. Aber hey, die Mädels waren zufrieden, dann kann es nicht so schlimm gewesen sein.

Die erste richtige Hochzeit werde ich auch nie vergessen. Meinem Kollegen Günter – bzw. seinem damaligen Zeitmangel – habe ich diese Schicksalsfügung zu verdanken. Denn er empfahl mich Maria & Daniel als Alternative und so sagten sie nicht nur zu sich, sondern auch zu mir Ja. Kurz darauf begann einer der stressigsten Tage meiner noch so frühen „Karriere“. Eine Hochzeit zu fotografieren heißt in den meisten Fällen: Druck. Alles passiert schnell. Und oftmals nur einmal. Keine zweite Chance – genau richtig, wenn man gerade anfängt. Trotzdem – oder gerade deswegen – bin ich bis heute tatsächlich zufrieden mit den Ergebnissen. Sind sie perfekt? Natürlich nicht. Aber da mir die Zwei damals schon sehr sympathisch waren und wir bis heute guten Kontakt halten, rufen die Fotos noch die gleichen Emotionen hoch, die ich damals beim fotografieren hatte. Und so sollte es auch sein. (Man sieht nur mit dem Herzen gut und so…). Ich glaube hier und jetzt ist auch der passende Augenblick, mich noch einmal bei euch beiden für das entgegen gebrachte Vertrauen zu bedanken! Ohne euch wär ich heute nicht hier.

Dann kam der nächste große Schritt. Mehr oder weniger still & heimlich mietete ich mich im Seidlgassl ein und wir eröffneten ein viel zu kleines, aber funktionelles Studio in Amberg. Gefühlt hab ich da drinnen fast gewohnt. Keine Ahnung wie viele Stunden ich dort drinnen gesessen hab, aber die meisten davon hab ich mehr als genossen. Nicht alle, denn die ersten Jahre gab es oftmals Ups & Downs – von Euphorie (bei neuen Aufträgen) zu Niedergeschlagenheit (bei Absagen oder Post vom Finanzamt/Handwerkskammer/Berufsgenossenschaft/Finanzamt/Finanzamt/Finanzamt…). Es hat wirklich gedauert, bis sich abzeichnete, dass das alles schon irgendwie wird.

Witzig, wenn man jetzt zurück und sich die Fotos nochmal anschaut. Da waren schon paar witzige und verrückte Leute dabei. Wir haben Magazin- & CD Covers geshootet. BBou & Liquid waren am Start – genauso wie Julz und viele andere lokale Musiker…

Und natürlich immer mehr Hochzeiten. Die Anfragen häuften sich, die Erfahrung kam dazu – es entwickelte sich gut. Eine große Hilfe war auch Sabine, die ich damals über meinen alten Blog kennen gelernt habe. Sie ist selbst Fotografin aus Ingolstadt und unterrichtet an der Hochschule in Amberg – und irgendwann haben wir uns zum Fachsimpeln getroffen. Seitdem sehen wir uns 1-2x im Jahr und sie lässt es sich nur selten nehmen, mir zu sagen, was ich besser machen könnte. Brutal und direkt. Ich hörs nicht immer gern, aber meistens hat sie Recht. Leider.

Ich könnte noch viel mehr aus dieser Zeit erzählen, aber dann werden wir nie fertig. Es reicht für den ersten Teil – wir staffeln das Ganze ein wenig. Es liegt noch ein weiter Weg vor uns…